Geschichte Ortspitz
In der Literatur wurde der Ort erstmals 1415 als Oberngehör erwähnt, woraus sich aus unbekannten Gründen der heutige Name Ortspitz entwickelte. Bekannt ist nur, dass Ortspitz ursprünglich die Bezeichnung des Flurnamens der Örtlichkeit auf der Jurahochfläche war. Er wird mundartlich Hoaspitz gesprochen und würde demnach "hohe Spitze" bedeuten.
Die Ortschaft Ortspitz liegt auf dem Höhenzug des Fränkischen Jura zwischen Mittelehrenbach und Seidmar.
Das 100 Einwohner zählende Dorf entstand im 16. Jahrhundert aus einem Schafhof des Rittergutes Dietzhof.
In den Jahren 1502/03 unternahm die Reichsstadt Nürnberg eine militärische Erkundung unserer Gegend. Darin heißt es: "Ortspitz, ein Schaffhof, ist Jacob Siebers, fr. Vorcham". Damit wird erstmals die Existenz eines Hofes und damit die einer Siedlung schriftlich überliefert.
1532 geht Ortspitz in den Besitz der Brüder Erhard und Reichard Stiebar über.
1543 wird der Sitz in Dietzhof sammt seiner Zugehörung wieder mit der Schäferei auf der Ortspitz sowie dem Hackenhof in einer Hand vereinigt. Christoph Stiebar vertauscht ihn an seinen Bruder Reichard Stiebar.
1547 erhalten Wolf, Thomas und Pankratz, die Söhne des verstorbenen Reichard Stiebar, ein Schefferey uf der Orttspitzenn und ein Hof dabei, der Hackennhof von Bischof Weigand zu Mannlehen verliehen. Auf Grund ihrer Unmündigkeit erhalten vorrübergehend die Vormunde Christoph Stiebar zu Regensburg und Klaus Erlbeck zu Kirchensittenbach an ihrer Stelle das Lehen.
1556 übernehmen die oben genannten Vormunde wiederum die Lehen an Stelle der nunmehr noch zwei Brüder Wolf und Pankratz Stiebar.
1561 werden die beiden volljährig gewordenen Brüder selbst belehnt.
1571 wird der fürstlich bambergische Rat und Hofmeister Wolf Dietrich von und zu Wiesenthau zum neuen Grundherrn über Ortspitz. Zu dieser Zeit entstanden auch fünf bäuerliche Siedlungen: Fritz Vogel, Jorg Bupff, Hannß Schmidt, Kunnigunda Hegin und N. (= eine namentlich nicht bekannte Person).
1574 datiert eine nochmalige Belehnung von Wolf Dietrich von Wiesenthau mit dem Rittergut Ortspitz. Seinen Besitz erbt der Sohn Christoph von und zu Wiesenthau. Er war fürstlich Bamberger Rat und fungierte unter anderem auch als Amtmann in Gößweinstein.
1613 erhalten die Gebrüder Georg von und zu Wiesenthau, Domherr zu Bamberg und Würzberg, Christoph von und zu Wiesenthau , fürstlicher Rat und Oberschultheiß, sowie Philipp von und zu Wiesenthau den Besitz von Ortspitz
1624 nach dem Tode ihres ihres Bruders Christoph von und zu Wiesenthau erhalten dessen Brüder den Besitz von Ortspitz.
Der frühere Haupterwerbszweig Landwirtschaft wurde zunehmend zum Nebenerwerb. Heutzutage arbeiten die meisten Dorfbewohner in den nahegelegen Städten Erlangen und Forchheim.
Idyllisch gelegen stellt der Ort auch einen Reiz für Urlauber dar, die den klassischen "Urlaub auf dem Bauernhof" bevorzugen.
Die nahegelegene sagenumwobene St. Moritz Kapelle und der Burgstein der Edelfreien von Leutenbach laden zu einem romantischen Spaziergang ein. Die wunderschöne St. Moritz Kapelle wird zusehends auch von auswärtigen Hochzeitspaaren als Ort für die Schließung des Bundes für das Leben entdeckt und garantiert einen unvergesslichen schönsten Tag im Leben.
Sowohl kirchen- als auch gemeindemäßig gehört Ortspitz zu Leutenbach.
Der überwiegend katholische Ort gehört somit der Kirchengemeinde der Pfarrkirche St. Jakobus zu Leutenbach an.