Geschichte Seidmar
Das kleine Dorf Seidmar auf der Jurahochfläche wurde erstmals im 15. Jahrhundert im Lehenbuch des Bamberger Bischofs Albrecht (1398 bis 1421) urkundlich erwähnt.
Die für die Ersterwähnung Seidmars wichtige Urkunde lässt sich auf das Jahr 1465 zurückdatieren. Das Dokument schließt aber nicht aus, dass Seidmar nicht schon früher gegründet wurde. Eine genauere Datierung der Entstehung des Ortes ist leider nicht möglich.
In den Jahren 1502/03 schickt die Reichstadt Nürnberg Späher aus, die unsere Gegend militärisch näher erkunden sollen. Darin ist zu lesen: Seitmayr ist Vorchamisch, fr. Vorcham. Im Jahre 1572 bestand es aus nur drei Höfen.
1578 erhält Michael von Egloffstein zu Egloffstein und Bärenfels vom Bamberger Fürstenbischof einen Lehenbrief in Seitmar das heutige Gut der Hausnummer 4 ausgestellt.
1591 ist der Hof laut Bamberger Huldigungsliste auf Moritz Führer übergegangen.
1599 besteht Seitmar laut Huldigungsliste aus Hinter Moritz Furer zu Nurn.(berg), Cuntz Galster, Hanns Galster; Egloffsteinisch Simon Roth;
1605 stirbt Moritz Führer und sein Besitz (Hausnr. 2/6) geht an seinen Schwiegersohn Hans Nützel von Sündersbühl.
1620 wird St. Jakobus in Leutenbach und St. Moritz von der Mutterkirche Kirchehrenbach getrennt.
Seidmar gehört nun dieser Sprenglerei an. Ursula Nützel übernimmt den Hof ihres toten Vaters.
1655 nach ihrem Tod wiederum verfällt der Hof an Hans Willibald Haller von Hallerstein, dessen Ehefrau Maria Magdalena eine Tochter der Vorbesitzer ist.
1663/64 meldet der Pfarrer 18 Katholiken und eine Evangelische in Seydmar.
1709 heiratet Clara Regina Hallerin von Hallerstein, die Enkelin von Hans Willibald Haller Georg Karl Volkamer zu Kirchensittenbach, womit Hausnummer 2/6 wiederum seinen Lehensherrn wechselt.
1729 tritt ein neuer Fürstbischof seine Regentschaft an. Nunmehr haben auch die Seidmarer vor dem Bamberger Landesherren den Treueeid abzulegen.
1757 umfasst Seidmar laut dem Leutenbacher Pfarrer 37 Einwohner, 30 katholische und 7 evangelische.
1818 bildete Seidmar zusammen mit Ortspitz und Mittelehrenbach eine politische Gemeinde.
1848 umfasst Seidmar 12 Häuser, darunter 2 Schulhäuser.
1862 wird die Trennung von Justiz und Verwaltung vollzogen. In Notariatssachen gehört man weiterhin Gräfenberg an. In Verwaltungssachen ist nun jedoch Forchheim zuständig.
1932 wird das Amtsgericht in Gräfenberg aufgelöst und die Gemeinde Mittelehrenbach mit Ortspitz und Seidmar gehören nun in Behördensachen nach Forchheim.
1978 wird das kleine Dorf im Zuge der Gemeindegebietsreform der Gemeinde Leutenbach zugewiesen.
Die Haupterwerbsquelle war damals die Landwirtschaft, welche heute größtenteils als Nebenerwerb dient.
Das auf einer Höhenlage von 500 Metern liegende Dorf wird im Frühjahr umrahmt von prächtig blühenden Obst- und Kirschbäumen, im Herbst wiederum faszinieren die Mischwälder in vielfältigen Farben. Im Winter dagegen liegen diese manchmal weiß bedeckt und umrahmen damit das Weihnachtsfest.
Der nahe gelegene Burgstein lädt zu einem romantischen Spaziergang ein und das Plateau bietet einen idylllischen Blick auf die St. Moritz-Kapelle.